*POLAR PUBLIK e. V. ist eine Gemeinschaft von Künstler:innen aus den Genres Tanz, Theater, Neue Musik und Bildende Kunst, die sich in ihren transdisziplinären Projekten an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft aktuellen Verhältnissen und Situationen widmen, in denen die Phänomene Macht und Ohnmacht explizit werden. Dabei leitet sie stets die Frage, wie man die Geschichten derer fassen kann, die im akustischen Schatten stehen, die übertönt, beiseitegeschoben und nicht wahrgenommen werden (sollen). Eine Setzung für diese Befragungen ist die Begegnung zwischen unterschiedlichen Disziplinen aus Wissenschaften und Kunst, sowie zwischen professionellen Künstler:innen und Laien. Ihre Arbeiten schaffen eine poetisch-theatrale, akustisch aufgeladene Raumsituation, die die Zuschauer:innen zu einer körperlichen Erkenntniserfahrung einladen will, indem Körperlichkeit und kognitive Prozesse bewusst zusammengeführt und -gedacht werden.
Bisher arbeiteten sie im Rahmen des Stadtprojektes STADT SEHEN (2015-17) am Schauspiel Köln, von VERSCHWINDENDE ORTE (2019), ein Projekt über Umsiedlungen im Rheinischen Braunkohlerevier und LET’S SING ANOTHER SONG – PROTEST! (2021, nominiert für den Kurt-Hackenberg-Preis 2021) zusammen. 2020 erhielten sie das RELOAD Stipendium der Kulturstiftung des Bundes und wurden für das Mentoringprogramm des Landesbüro NRW und der Kunststiftung NRW ausgewählt.
2022 arbeiten sie u. a. an dem Projekt WAS SIEHST DU, WAS ICH NICHT SEHE und im Rahmen einer vom FONDS DARSTELLENDE KÜNSTE geförderten Residenz an DAS VERSPRECHEN DER RESONANZ. *POLAR PUBLIK erhält seit dem Jahr 2023 die Strukturförderung der Rheinenergiestiftung,
sowie ein 18 monatiges Recherchestipendium der Kunstsiftung NRW.
*POLAR PUBLIK e.V. sind Eva-Maria Baumeister (Regie), Nina Rühmeier (Dramaturgie), Oxana Omelchuk (Komposition), Lena Thelen (Bildende Kunst), Fiona
Metscher (Schauspiel), Sonia Franken (Choreographie), Eva-Maria Müller (Produktionsleitung) und Ute Eisenhut (Gesang).
Eva-Maria Baumeister arbeitet als Regisseurin an der Schnittstelle von (Musik-)Theater, Hörspiel und Performance. Seit ihrem Studium der
Theaterwissenschaften in Amsterdam und der Regie an der Folkwang Universität in Essen inszeniert sie an diversen Theatern im deutschsprachigen Raum und realisierte mehrere Hörspiele in
Koproduktion mit dem WDR und dem DLF. 2006 war sie Co-Gründerin des Hamburger Festivals Kaltstart. 2013/14 hatte sie die Co-Leitung des Jungen Theaters in Göttingen , 2015 - 2017 des Projektes
DIE STADT VON DER ANDERE SEITE SEHEN am Schauspiel Köln inne. Letzte Regiearbeiten:
RITUALE DES TEILENS im Rahmen des Festivals cityleaks Köln (2017) , TROST DEN
UNTRÖSTLICHEN an der Schwankhalle Bremen (2018) , VERSCHWINDENDE ORTE (2019/2020, Theater und Hörspiel) und GELD, WIR MÜSSEN REDEN (2020).
Sonia Franken ist Choreographin, Tanzvermittlerin und - wissenschaftlerin. Mit ihrer choreographischen Arbeit an skurrilen Tanzperformances mit Tiermasken, unter dem Label El Cuco Projekt, wurde sie 2020 für den Kölner Tanzpreis nominiert und 2022 mit dem Kölner Tanzpreis ausgezeichnet.
Ein weiteres Arbeitsfeld ist die intensive Auseinandersetzung mit Tanzvermittlung; in Form von (Schul)Projekten mit Kindern und Jugendlichen, Lehraufträgen der Universität zu Köln sowie in der
Fachlichen Begleitung von Kollegen:innen in diesem Feld. 2023 ist sie Jurymitglied beim Tanztreffen der Jugend der Berliner Festspiele. Sonia Franken schloss ihre Studien an der Rotterdam Dance
Academy / Codarts, der Kölner Hochschule für Musik und Tanz / ZZT ab und ist zertifizierte IOKAI Shiatsu® Praktizierende.
Eva Maria Müller studierte Kulturwissen-schaften (Schwerpunkt: Theater, Medien und Musik) an der Universität Hildesheim und der
Università degli Studi di Pavia, Italien. Seit 2010 wohnt sie in Köln, wo sie zunächst beim ENSEMBLE MUSIKFABRIK als Assistenz des Projektmanagements beschäftigt war. Seit 2011 arbeitet sie
freischaffend für Institutionen, Musiker:innen und Komponisten:innen der neuen Musikszene (ENSEMBLE ASCOLTA, das INSTITUT FÜR NEUE MUSIK DER HFMT KÖLN, die OFFENE JAZZ HAUS SCHULE und ON –
Neue Musik Köln).
Seit 2011 arbeitet sie eng mit dem Musiktheaterkomponisten Manos Tsangaris zusammen. Gemeinsam mit ihren Kollegen:innen des Produktionsbüros littlebit übernimmt sie regelmäßig die Organisation
und Durchführung diverser Festivals (DARMSTÄDTER FERIENKURSE, FESTIVAL BONN HOEREN).
Oxana Omelchuk geboren in Weissrußland, absolvierte ihr Magisterstudium im Fach Komposition bei Prof. Johannes Fritsch und Studium im Fach Elektronische Komposition bei Prof. Michael Beil. Uraufführungen bei verschiedenen Festivals (u.a. Acht Brücken Köln 2011, 2013, Münchener Biennale 2012, Donaueschingen Musiktage 2012, Eclat 2015, Wien Modern 2015 und 2018, Afekt (Tallinn) 2016, Musikprotokoll Graz 2017, Ars Musica Brüssel 2018, Warsaw Herbst 2018). Verschiedene Preise und Stipendien (u.a. DAAD- Stipendium 2003, Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium der Stadt Köln 2006, Aufenthalts- Stipendium im Künstler-dorf Schöppingen 2007, Baldreit-Stipendium der Stadt Baden-Baden 2009, Aufenthaltsstipendium in der Künstler-residenz Villa Aurora Los Angeles, USA 2018). 2019 nominiert für den Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie „Ensemble mit Elektronik“.
Fiona Metscher ist Schauspielerin, Sprecherin und Schauspieldozentin.
2018 wurde sie mit dem Kölner Darstellerpreis als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Seit dem Ende ihrer Schauspielausbildung an der „Schule des Theaters im Theater der Keller“ in Köln hat sie
regelmäßige Engagements an Stadttheatern, Privattheatern und in der freien Szene in Köln, Bonn, Dortmund, Hagen, Hannover, Koblenz, Krefeld, Mannheim und Münster. Gastspiele führten sie
u.a. nach Berlin, Hamburg, München und das Schauspiel Zürich. Seit 2012 ist sie Ensemblemitglied bei „Sir Gabriel Trafique“. Dort arbeitet sie mit Kollegen:innen vom Schauspielhaus Hamburg,
Theater Dortmund, Berliner Ensemble und Schauspielhaus Bochum zusammen.
Lena Thelen studierte Theatervormgeving an der Academie Beeldende Kunsten Maastricht und an der HdK Berlin Weißensee. 2007-2010 assistierte sie am Theater Bonn sowie am Schauspiel und der Oper in Köln.
Seit 2011 ist sie als freischaffende Bühnen- und Kostümbildnerin tätig, u.a. bei der Uraufführung „Nullzeit“ von Juli Zeh am Theater Bonn, Regie: Sebastian Kreyer, „Les Enfants terribles“ von Philip Glass, Oper Köln, Regie: Anna Horn, „Der Aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“, am DNT Weimar, Regie: Christoph Mehler und „Faust II“ am Theater Koblenz, Regie: Christian Schlüter. Ausstattung für einen Western sowie eine Sciencefiction Bearbeitung am Schauspiel Köln mit den Rheinischen Rebellen 60+.
Nina Rühmeier studierte Theaterwissenschaft, Neuere Geschichte und Neuere deutsche Literatur an der Freien Universität Berlin und der Université de Paris VIII, Vincennes-Saint-Denis. Von 2006 bis 2011 war sie zunächst als Dramaturgieassistentin, dann als Dramaturgin am Maxim Gorki Theater Berlin engagiert (Intendanz Armin Petras). Anschließend arbeitet sie als freie Dramaturgin u. a. am Schauspielhaus Zürich und für das Theaterkollektiv Franz von Strolchen. Es folgte von 2013 bis 2018 ein Festengagement am Schauspiel Köln (Intendanz Stefan Bachmann). Heute arbeitet Nina Rühmeier freiberuflich als Übersetzerin und Dramaturgin, zuletzt mit den Regisseur*innen Philine Velhagen, Rainald Grebe, Armin Petras, Monika Dobrowlanska, der Gruppe subbotnik, sowie dem Kollektiv Polar Publik, dessen Gründungsmitglied sie ist.
Ute Eisenhut
studierte Schulmusik (Hauptfach Cello/Klavier, Leistungsfächer Gesang/Chorleitung) an der Folkwang Hochschule in Essen. Nach dem Studium übernahm sie die Leitung der Musikschule im westfälischen Geseke. Nach Ihren Tätigkeiten in Leipzig als Sopranistin im Rundfunkchor des MDR und als Barpianistin im Hotel Intercontinental gründete sie 2002 zusammen mit dem Pianisten Graham Welsh das Duo Feuertraum, das zu einer wesentlichen Säule ihres künstlerischen Schaffens geworden ist. Seit 2007 ist sie an der Schule des Theaters im „Theater der Keller“ als Dozentin für Gesang tätig. Es folgen zusätzliche Engagements als Isolde im „Theater der Keller“ in der Uraufführung "Wer aus mir trinkt, wird ein Reh“. Theaterstück " Parsifal – einer von uns, mit uns, unter uns" im Jungen Theater Göttingen. Im Jahr 2010 begann sie die interessante Aufgabe als Stimmbildnerin und Vizechorleiterin beim Ruhrkohle Chor.
Axel Lindner wurde 1980 in Mönchengladbach geboren und studierte Jazz und Improvisation an der ArtEZ Hogeschool voor de kunsten in Arnhem sowie an der Hochschule für Musik und Tanz, Köln. Dabei absolvierte er Studien in Improvisation bei Frank Gratkowski und Paulo Álvares sowie in Musiktheorie bei Siegfried Koepf.. Er unterrichtet an der JAZZHAUSSCHULE KÖLN und Hat Teil an dem Projekt KLANGKÖRPER. Er lebt und arbeitet er als freischaffender Musiker und Komponist in Köln, lehrt Violine im Fachbereich Jazz an der Hochschule für Musik und Tanz, Köln.Bei der Uraufführung von Thomas Kesslers „Utopia II“ in der Kölner Philharmonie imRahmen der WDR-Konzertreihe „Musik der Zeit“ war er als Vokalist beteiligt.